Das sind die Top-Studiengänge 2020
BWL? Klar. Jura? Logisch. Maschinenbau? Unbedingt. Und Germanistik? Auch.
Welche Studiengänge in Deutschland besonders populär sind, war lange Zeit leicht zu erraten. Massenfächer wie BWL, Jura oder Ingenieurswissenschaften waren über viele Jahre unangefochtene Spitzenreiter an deutschen Hochschulen und veränderten ihren "Marktanteil" nur minimal. Noch heute studierenden knapp 50% aller Studierenden in nur 16 Fächergruppen, darunter solche Evergreens wie Betriebswirtschaftslehre, Medizin... oder eben Deutsch.
Die TOP10 Studiengänge im Wintersemester 2019/2020
Betriebswirtschaftslehre: 236.951 Studierende
Informatik: 127.537 Studierende
Rechtswissenschaften: 117.117 Studierende
Maschinenbau/-wesen: 104.177 Studierende
Medizin (Allgemeinmedizin): 98.736 Studierende
Psychologie: 90.964 Studierende
Wirtschaftswissenschaften: 86.918 Studierende
Germanistik/Deutsch: 72.094 Studierende
Wirtschaftsingenieurwissenschaften 69.683 Studierende
Elektrotechnik/Elektronik: 67.598 Studierende
Spannend wird es, wenn man sich die Veränderungen an Studierenden in einzelnen Fächern anschaut. Hier hat es seit 2015 viele Entwicklungen gegeben und einige Fächer boomen regelrecht. Lässt man Ausreißer mit weniger als 2.500 Studierenden außer Betracht, ergibt sich ein vielfältiges Bild.
Die am stärksten wachsenden Studiengänge seit 2015
Lernbereich Naturwissenschaft/Sachunterricht: +341%
Regenerative Energien: +170%
Grundschul-/Primärstufenpädagogik: +89%
Gesundheitspädagogik: +70%
Ernährungswissenschaft: +67%
Pädagogik der frühen Kindheit: +65%
Lernbereich Sprach- und Kulturwissenschaften: +63%
Polizei/Verfassungsschutz: +59%
Soziale Arbeit: +49%
Interdisziplinäre Studien (Schwerp. Naturwissenschaften): +46%
Während einige dieser Fächer auf geänderte Rahmenpläne z.B. in der Lehrerausbildung zurückzuführen sind, haben sich andere aus neuen Anforderungen an den Arbeitsmarkt oder die Akademisierung von Bereichen entwickelt, in denen es bisher nur wenige Studienangebote gab.
Ihnen gegenüber steht eine Liste an Fächern, in denen teilweise nur noch eine Handvoll Studierende eingeschrieben sind oder bei denen die Studierenden in differenziertere Fächer ausgewichen sind.
Die 10 am stärksten schrumpfenden Studiengänge seit 2015
Kerntechnik: -73%
Südslawisch: -72%
Niederdeutsch: -67%
Rhythmik: -58%
Geschichte der Mathematik: -41%
Europäische Wirtschaft: -40%
Polnisch: -40%
Volkskunde -39%
Schulpädagogik -39%
Westslawisch -38%
Die neuen Stars der Hochschulen wiederum sind wohl die Fächergruppen, die bei hohen Studierendenzahlen (>10.000) weiterhin hohe Zuwächse verzeichnen. Sie sind nicht nur für private Hochschulen interessant, sondern deuten auf grundsätzlich neue Anforderungen der Arbeitswelt hin die es akademisch abzubilden gilt, zum Beispiel in den Bereichen:
"Soziale Arbeit"
"Technische Informatik"
"Medienmanagement"
"Psychologie" und
"Gesundheitsmanagement"
Es bleibt also spannend an unseren Hochschulen.